Sie ist mikroskopisch klein, lebt und vermehrt sich vor allem in den Haarbälgen oder Haarfollikeln – „Demodex canis“, die Demodex Milbe.

Mit einem Lebenszyklus von ungefähr 30 Tagen (vom Ei bis zur erwachsenen Milbe) lebt sie auf ihrem Wirt von Haarzellen, Plasma und Blut.

Übertragung

Durch engen Kontakt mit ihren Welpen überträgt die Hündin die Demodex-Milbe in den ersten 2-3 Lebenstagen ihres Wurfes. Aber nur ein kleiner Teil der Nachkommen entwickelt im späteren Leben eine Demodikose, wie der Befall mit den Milben in der Tiermedizin bezeichnet wird.

Der Krankheitsausbruch benötigt neben der Ansteckung noch weitere begünstigende Faktoren. So wurde beobachtet, dass Hunde mit angeborener Abwehrschwäche besonders häufig befallen werden. Andere Tierarten und Menschen werden von der Demodex-Milbe des Hundes nicht angesteckt.

Symptome

Die Demodikose zeigt sehr unterschiedliche Erscheinungsformen. Befallene Hunde leiden unter Haarausfall, schmerzhafter oder juckender Haut und bakteriellen Hautinfektionen.

Eine relativ typische Erscheinungsform der Demodikose, ist die „Demodex Brille„. Gemeint ist damit ein Haarausfall, der rund um die Augen verläuft.

© Christoph Hähnel - Fotolia.com
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Auch ein gesunder Hund kann von Demodex-Milben befallen sein, ohne dass sich je Probleme entwickeln. Wenn sich die Milben jedoch über ein bestimmtes Maß vermehren können, verursachen sie sichtbare Hautveränderungen.

Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ist ein normal funktionierendes Immunsystem Voraussetzung dafür, die Anzahl der Milben gering zu halten. Wird eine Demodikose diagnostizieren, kann dies durch ein gestörtes Immunsystem bedingt sein.

Bei jungen Hunden entwickelt sich eine Demodikose oft bevor ihr Immunsystem vollständig ausgebildet ist. Die Erkrankung zeigt sich durch kleine Bereiche mit Haarausfall, meistens im Bereich des Gesichtes oder der Beine.

Diese Form wird lokalisierte Demodikose genannt und heilt in 90% der Fälle auch ohne Behandlung ab. Nur ca. 10% der Tiere entwickeln die generalisierte Form dieser Erkrankung.

Bei der generalisierten Form ist es wichtig, nach der Grundursache zu suchen, die das Immunsystem des Hundes so geschwächt hat, dass es überhaupt zum Ausbruch kommen konnte.

Bei der generalisierten Form sind mehrere, große Bereiche des Körpers betroffen. Aufgrund der Vererblichkeit dieser Form, sollte man bei befallenen Tieren eine Kastration oder Sterilisation in Erwägung ziehen.

Diagnose und Therapie

Bei Hautauffälligkeiten, die auf eine Demodikose hinweisen, ist der Gang zum Tierarzt unausweichlich.

Mit einem Spatel oder scharfen Löffel entnimmt der Tierarzt aus den oberen Hautschichten ein Hautgeschabsel. Unter dem Mikroskop lassen sich die Milben sehr gut erkennen, in einigen Fällen ist aber auch eine Hautbiopsie für eine Diagnose nötig. Dabei wird ein kleines Hautstück chirurgisch entnommen und histologisch beurteilt.

Kann die Ursache für die Schwächung des Immunsystems ausgemacht werden, sind die Erfolgsaussichten viel höher als bei einem nicht auffinden der Ursache.

Die Behandlung einer Demodikose ist langwierig und kann Wochen oder Monate in Anspruch nehmen kann.

Therapieerfolg

Der Therapieerfolg liegt etwa bei 90%, aber trotz der neuen Behandlungsmethoden gibt es immer wieder Fälle, die in Abständen wiederkehren. Grund dafür ist in den meisten Fällen eine unsachgemäße, inkonsequente oder zu früh abgesetzte Behandlung.