Einleitung
Allergien sind auf dem Vormarsch. Auch bei Hunden. Doch es gibt so manche Strategie, betroffenen Vierbeinern zu helfen.
Landauf landab werden immer mehr Hunde ihrem Tierarzt wegen allerlei „Unverträglichkeiten“ vorgestellt. Oft lautet die Diagnose: Allergie.
Besonders häufig sind dabei Futtermittelallergien.
Dennoch können auch Hunde auf Putzmittel empfindlich reagieren, auf das Waschmittel, mit dem die Decke im Körbchen gepflegt wird, auf Frauchens Parfum, Holzschutzmittel (Fußböden!), Pollen, Insektenstiche und ähnliches.
Vielfältige Reaktionen
Beim Hund sind allergische Reaktionen genauso vielfältig wie beim Menschen, von Magen-Darm- und Haut-Problemen bis hin zum sogenannten anaphylaktischen Schock. Den jeweiligen Auslöser für eine Allergie auszumachen, ist dabei in der Regel nicht einfach. Manchmal treten Beschwerden nur saisonal auf oder dann, wenn sich der Hund an einem bestimmten Ort aufgehalten hat.
Hier sind Rückschlüsse leichter zu ziehen. Dass beispielsweise ein Waschmittel für Bellos Juckreiz verantwortlich ist oder ein Nahrungsbestandteil, ist da schon schwerer herauszufinden.
Auslöser meiden
In jedem Fall ist es wichtig, einen versierten Tierarzt oder Naturheilkundler aufzusuchen, wenn der Verdacht auf eine Allergie beim Hund besteht. Allergien beeinträchtigen die Lebensqualität – bisweilen nur wenig, häufig aber auch ganz massiv. Wird der Auslöser nicht gefunden, können sich Allergien verschlimmern oder auf weitere Stoffe ausweiten.
Die erste Regel bei Vorliegen einer Allergie beim Hund lautet: sämtliche Auslöser so gut es geht meiden. In Bezug auf Futtermittelallergien bedeutet das oft, für einige Zeit eine Ausschlussdiät zu füttern.
Dabei bekommt der Hund zunächst eine Woche lang nur ein bestimmtes Nahrungsmittel, z.B. Pferdefleisch. Verträgt er das gut, kommt in der zweiten Woche vielleicht ein Gemüse hinzu.
In der nächsten Woche ein drittes Futtermittel usw. Nur die Futtersorte auszutauschen bringt übrigens wenig, weil die meisten Fertigfutter aus den gleichen Grundzutaten hergestellt werden. Tierärztlich behandelt werden Allergien zumeist mit Cortison, das die Allergiesymptome unterdrückt. Auch eine Desensibilisierung kann vorgenommen werden.
Allergien vorbeugen
Genau wie beim Menschen sind es auch bei Hunden oft die Errungenschaften der Moderne, die Allergien begünstigen. Eine übertriebene Hygiene, insbesondere im Welpen- und Junghundehalter beispielsweise.
Das Thema „Hygiene“ erstreckt sich dabei nicht nur auf das, was man gemeinhin unter Sauberkeit versteht, sondern insbesondere auch auf die zahllosen Pulver, Tinkturen, Tabletten etc., die Hunden für verschiedenste Prophylaxen verabreicht werden – von Flöhen und Zecken über Würmer bis hin zu unnötigen Impfungen.
Ein Organismus, der permanent mit Chemikalien „gefüttert“ wird, damit ihm Bakterien und Parasiten fern bleiben, kann sein Immunsystem nicht trainieren. Das Immunsystem sucht sich dann sprichwörtlich andere Aufgaben, neigt dabei aber dazu, sich die falschen Gegner auszusuchen.
Achtung bei Fertigfutter
Auch Fertigfutter trägt seinen Teil zur Allergieauslösung bei. Hier haben sich vor allem die Denaturierung des Futters (mehrfaches Hocherhitzen zur Keimabtötung), ein hoher Getreideanteil sowie die Beimengung von Zusatzstoffen (synthetische Vitamine, Mineralien, etc.) verdächtig gemacht.
Die Zusammensetzung von Fertigfutter kann zudem dafür verantwortlich sein, dass der Hundeorganismus bestimmte, in der Nahrung enthaltene Stoffe nicht richtig aufnehmen kann, Zink zum Beispiel bei zu hohem Getreideanteil. Manchmal sehen dann schlichte Mangelerscheinungen wie Allergien aus.
Tipps und Tricks zur Vorbeugung und Behandlung von Allergien:
- getreidefrei, frisch und abwechslungsreich füttern oder ein Futter ohne Zusatzstoffe verwenden
- Parasiten nur bei nachgewiesenem Parasitenbefall bekämpfen und Mittel der Naturheilkunde bevorzugen
- umsichtig impfen
- Hygiene nicht übertreiben
- Allergieauslöser lieber meiden als Symptome unterdrücken.