Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos. Diese Abwandlung vom berühmten Loriot-Zitat stimmt für alle Hundeliebhaber zu hundert Prozent. Denn so viel Arbeit und Nerven ein Hund oftmals kosten, so viel bedingungslose Liebe gibt ein ausgelasteter Hund zurück. Bei dieser Checkliste geht es um die wesentlichen Punkte, die jeder vor dem Einzug eines Hundes abklären sollte.
Kluge Hunde sind ausgelastet eine große Freude für ihre Familie. Nicht ausgelastet haben sie das Potential für den „Problemhund“.
Punkt 1 – Sind alle einverstanden?
Wer nicht allein in einer einsamen Waldhütte lebt, muss bereits vor der Entscheidung für einen Hund mit den anderen Menschen sprechen. So müssen Mieter mit ihrem Vermieter abklären, ob dieser Einwände hat. Auch wenn die Rechtslage nicht eindeutig ist, kann es für unnötigen Stress sorgen, wenn der Vermieter keine Hunde wünscht. Bei einem Paar oder einer Familie sollten alle Familienmitglieder hinter der Entscheidung für einen Hund stehen. Auch bei dem erwachsenen Hund bleiben die täglichen Hunderunden und die weiteren Verpflichtungen. Die Entscheidung für einen Hund bedeutet viele Veränderungen im Alltag. Wenn nicht alle hinter der Entscheidung stehen, bietet das nicht nur bei den durchkauten Gegenständen, Haufen und Seen des Anfangs, sondern auch bei den Runden im Regen Anlass für Streitigkeiten.
Außerdem sollten unbedingt Allergien vorab abgeklärt werden. Ein aktueller Test ist wichtig, denn Allergien können auch neu auftreten. Wer also als Kind nicht allergisch auf einen Hund reagiert hat, kann Jahre später durchaus eine Allergie entwickelt haben.
Punkt 2 – Kosten durchrechnen
Auch wenn es zunächst anders scheinen mag, der größte Kostenpunkt sind keineswegs die Ausgaben beim Kauf des Welpen. Die laufenden Kosten im Leben eines Hundes fallen deutlich höher aus. Je nach Größe des Hundes fallen unterschiedliche Kosten beim Futter an. Denn ein größerer Hund braucht selbstverständlich mehr Futter als ein kleiner Hund. Ein weiterer Punkt sind die Tierarztkosten. Zu den planbaren Kosten gehören hier:
- Impfungen
- Schutz vor Flöhen und Zecken
- Entwurmungen
- gegebenenfalls Kosten für eine Kastration
Neben diesen Kosten können jedoch auch noch weitaus höhere Kosten auf den Hundehalter zukommen. Denn manchmal zeigen sich Probleme bei einem Hund, die eine OP notwendig machen. Oder es gibt einen Unfall, der eine OP notwendig macht. Da gehen die Kosten schnell in einen hohen dreistelligen bis vierstelligen Bereich.
Kostensicherheit im OP Fall ist für jeden Hundehalter sinnvoll und sollte direkt vor dem Einzug des Welpen mit einer entsprechenden Versicherung abgeschlossen werden. Denn ein kleiner Welpe kann sich durchaus von der Leine losreißen und entweder auf die Straße rennen oder in einen Konflikt mit einem anderen Hund geraten. Ähnlich wie bei Kindern lassen sich auch bei Hunden die Risiken für derlei Vorfälle durch eigene Vorsicht minimieren – ganz ausschließen lässt es sich leider nicht.
Punkt 3 – Unterstützung organisieren
Jeder Hund muss jeden Tag ausgelastet werden. Es gibt aber Phasen, da kann Frauchen oder Herrchen das nicht. Vielleicht weil anderweitige Verpflichtungen mehr Zeit brauchen oder die Gesundheit es nicht zulässt. Ein gebrochenes Bein oder ein gebrochener Arm sind beispielsweise nicht planbar und können jeden treffen. Auch bei manch einer Reise lässt sich ein Hund nicht unkompliziert mitnehmen. Abgesehen davon reagieren Hunde auf Reisen auch unterschiedlich. Den einen Hund stresst eine lange Fahrt mit dem Auto nicht und er erkundet eine neue Umgebung mit seiner Familie gerne. Für den anderen Hund bedeutet das eine so große Aufregung, dass an Entspannung für niemanden mehr zu denken ist. – Wer in diesem Fall jemanden in der Familie, im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft hat, der den Hund versorgen würde, kann vieles entspannter angehen.
Natürlich gibt es auch Hundepensionen und das kann gut funktionieren. Zudem gibt es immer wieder Angebote von Studenten oder Schülern, die gegen ein geringes Entgelt Hunderunden anbieten. Auch das kann in einigen Phasen für Entlastung sorgen. Denn ein nicht ausgelasteter Hund kann Auffälligkeiten entwickeln, die das Zusammenleben sehr schwer machen.
Punkt 4 – Zeitlichen Aufwand ehrlich anschauen
Ein Hund braucht als soziales Wesen immer Zeit von seinem Menschen. Kein Hund möchte den Großteil seiner Zeit allein verbringen. Je nach Hunderasse brauchen Hunde Bewegung und Aufgaben für ihren Kopf, um glücklich zu sein. Aus dem Grund ist es wichtig, dass sich Menschen vorher anschauen, was sie ihrem Hund jeden Tag bieten können.
- Wie viel Zeit muss er im Alltag allein überstehen?
- Wie ließe er sich im Berufsleben integrieren?
- Mit wie viel Stress und Trubel muss der Hund jeden Tag auskommen?
- Wie viel Arbeit für den Kopf ist im Alltag möglich?
Ein aktiver und junger Hund braucht am Tag mindestens zwei Stunden Bewegung. Die meisten Hunde sind außerdem gerne mehr draußen als weniger. Ein eingezäuntes Grundstück hilft an dieser Stelle, um den Hund auch zwischendrin an der frischen Luft sein zu lassen. Es ist allerdings nicht ausreichend, damit ein Hund glücklich ist wie eine australische Studie im Jahr 2007 zeigte.
Hunde, die unabhängiger sind, sind auf der einen Seite unkomplizierter beim Alleinlassen. Sie brauchen eine klare Erziehung, damit sie ihre Grenzen genau kennen und es nicht zu ärgerlichen Vorfällen und Verhaltensauffälligkeiten kommt. Anspruchsvolle Hunderassen wie Hütehunde oder Jagdhunde brauchen einen Menschen mit Sinn für Hundeerziehung. Ein verantwortungsvoller Züchter berät Interessenten ehrlich, damit das Zusammenleben am Ende gut funktioniert.
Punkt 5 – Welche Hobbys lassen sich mit dem Hund kombinieren?
Ein Hund kostet Zeit. Ideal ist es, wenn sich eigene Hobbys mit ihm kombinieren lassen. Wer gerne joggt, kann das mit einem geeigneten Hund als Trainingspartner zuverlässig betreiben. Auch Fahrradfahren finden viele ausgewachsene Hunde gut, weil sie sich hier auspowern können. Wer gerne im Urlaub wandert, kann das ebenfalls gut mit einem Hund kombinieren. Wer weniger aktiv unterwegs ist, sollte sich einen Hund aussuchen, der ebenfalls weniger aktiv ist. Ein schlauer Hund ist besonders lernfähig und lernt rasend schnell Tricks. Das kann beiden Seiten viel Freude machen. Allerdings fordert ein intelligenter Hund auch eine entsprechende Auslastung. Wer eher einen Kumpel zum gemütlichen Kuscheln sucht, sollte hier vorab bei der Auswahl in eine gemütlichere Richtung gucken. Da es auch hier Unterschiede innerhalb eines Wurfs gibt, sollte mit dem Züchter ehrlich gesprochen werden. Er kennt seine Welpen genau und kann gutsagen, bei wem was notwendig sein wird.
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