Züchter im VDH
Yorkshire Terrier Wesen
Sein Temperament half dem Zwerg-Terrier aus dem Gebiet um die Grafschaft Yorkshire bei der Arbeit.
Ebenso sein Mut, seine Wachsamkeit und der Hang, das Quartier und die hier lebenden Menschen verteidigen zu wollen. Lautstark und zupackend, wenn es erforderlich wurde.
Um 1850 werden die damals im Vergleich zu heute etwa doppelt so großen Exemplare der bis dato unbekannten Rasse ausführlich beschrieben. Ihren Jagdinstinkt nutzen zu dieser Zeit heimlich die Bewohner, denen es nicht gestattet war, den Speiseplan ungestraft um Wildbret zu ergänzen. Mit dem kleinen Helfer gelingt das Wildern unauffällig.
Furchtlos und selbstbewusst ist die Rasse der FCI-Klassifikation Nummer 86, der Jagdinstinkt ist weiterhin wach.
Seit rund einhundert Jahren gewinnen Yorkshire Terrier in Deutschland ihre Freunde. Dem Liebhaber der Rasse sei angeraten, sich die für den Hundekauf infrage kommenden Züchter genau anzuschauen.
In der Vergangenheit haben unseriöse Tierhändler viel zu sehr auf ihr Portemonnaie denn auf angemessene Zuchtziele geachtet.
Nur so ist der Trend zu erklären, immer winzigere Yorkshire Terrier an den Tierfreund bringen zu wollen. Bisweilen mit eigens kreierten Rassenbezeichnungen.
In modernen Zeiten weiß der informierte Hundehalter, der einem Yorkshire Terrier ein artgerechtes Zuhause geben will, dass er per se mit keinem Schoßhündchen eine Beziehung eingehen wird. Er wird seinen Begleiter ernst nehmen.
Das Mitteilungsbedürfnis des Briten kommentiert und kanalisiert er so früh wie möglich, sodass es sich nicht zu unkontrolliertem Kläffen auswächst.
Er ist ein äußerst liebenswerter Hausgenosse, ideal für Leute mit kleinerem Wohnraum und lässt sich auch von größeren Hunden oder fremden Menschen nicht sonderlich beeindrucken. Er zögert auch nie, Alarm zu schlagen, falls er Gefahr wittert.
Die Neigung zur Selbstüberschätzung weiß der Mensch dem Tier in allen Belangen auszureden.
Sein Erscheinungsbild, goldgelbes Haar am Köpfchen und seidiges, glänzendes, stahlblaues Mantelhaar, machte diese bezaubernde Rasse populär.
Richtig gezüchtet hat der Yorkie die Charaktereigenschaften eines Terriers, er ist ein Temperamentsbolzen, der seine Besitzer ganz schön in Trab halten kann – bei einem trainierten Yorkie sind langandauernde Wanderungen über viele Kilometer kein Problem.
Trotzdem er in einer Stadtwohnung hervorragend gehalten werden kann, benötigt er viel Auslauf. Richtige Erziehung ist für diese Rasse ebenfalls notwendig.
Wenn man nicht rechtzeitig reagiert, macht er später immer, was er will. Der Yorkie wird z.B. nur zu einem Kläffer erzogen – von Natur aus ist er es nicht.
Aufbrausendes Verhalten des tierischen Familienmitgliedes wird weder gegenüber Menschen noch Artgenossen toleriert. Desgleichen werden Kinder angehalten, rücksichts- und respektvoll mit dem niedlichen Tier umzugehen, sodass nichts ihrem gemeinsamen Spielvergnügen im Wege steht.
Wird dem Yorkshire Terrier zu wenig Beachtung geschenkt, nimmt er es seinem Rudelführer übel. Stimmen die Parameter, kommt das charmante Wesen voll zum Tragen.
Der Temperamentsbolzen ist vielseitig und anpassungsfähig. Seine Ansprüche an die Unterkunft entsprechen seiner Größe. Die Wohnung wird infolge ausbleibenden Haarwechsels nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Herkunft der Rasse Yorkshire Terrier
Über den genauen Ursprung des Yorkshire Terriers ist trotz seines relativ jungen Alters nicht allzu viel bekannt, da die damaligen Züchter ihr Erfolgsgeheimnis aus finanziellen Gründen partout nicht verraten wollten.
Man geht davon aus, dass schottische Arbeiter, die in den Textilfabriken in der Gegend um Yorkshire Arbeit suchten, verschiedene Terrier mitbrachten. Sicherlich gehörten der mittlerweile ausgestorbene Clyesdale Terrier und der etwas größere Skye dazu.
Der einheimische Malteser brachte das lange, seidige Fell mit ein, die stahlblaue Fellfarbe stammt angeblich von der blauen Variante des Black & Tan Terriers.
Aus weiteren Einkreuzungen einheimischer Rassen wie dem Leeds Terrier, dem Manchester Terrier und dem Dandie Dinmont Terrier entstand dann im Laufe der Zeit ein Terrier, der mit 5,4 – 6,4 kg ursprünglich sehr viel größer war als die heutigen Exemplare.
Da die wohlhabenden Familien in Yorkshire jedoch immer kleinere Hunde bevorzugten, wurde durch Weiterzucht mit den jeweils kleinsten Tieren die Rasse miniaturisiert. Durch die Praxis, größere Hündinnen mit winzigen Rüden zu kreuzen, variierte zu der Zeit das Gewicht zwischen weniger als 1,36 kg bis zu 6 kg.
Diese Zucht war unter anderem für die ärmeren Arbeiter und Bauern ein lohnendes Nebengeschäft, weswegen sie möglichst nichts von ihren Zuchtgeheimnissen preisgeben wollten. Trotzdem gilt der Hund „Huddersfield Ben“, der um 1850 auftrat, als der erste „Yorkie“. Zunächst wurde die Rasse als Drahthaar-Scotch oder Drahthaar-Yorkshire bezeichnet, ab ca. 1870 wurde dann der Name Yorkshire Terrier benutzt.
Von vielen auch heute noch als „Ankleidezimmerhund“ und „Boudoir-Hund“ verspöttelt, wurden ihm damals kaum Zukunftschancen gegeben. Gleichwohl hat sich sein Bekanntheitsgrad und seine Beliebtheit mittlerweile in der ganzen Welt verbreitet.
Trotz seines langen seidigen Fells, welches vielfach noch mit einem Schleifchen im Haar gekrönt wird, ist der Yorkshire Terrier ein temperamentvoller Hund mit dem typischen Terriercharakter.
Dies stellte z.B. der in den USA berühmte Yorkie „Smokey“ im zweiten Weltkrieg unter Beweis. Man las die kleine Hündin in einer Höhle in Neuguinea auf, von wo aus sie überallhin mitgenommen wurde.
Sie nahm an der Seite ihres Herrchens an 150 Luftangriffen und an 12 Luft-See-Rettungsmissionen teil und überlebte auf der Insel Okinawa sogar einen Taifun.
Sie half dem Meldecorps, indem sie ein Telefonkabel durch eine über 20 Meter lange, schmale Röhre durchzog und war bis dahin sicherlich der einzige Hund, der mittels eines eigenen, kleinen Fallschirms von einem knapp 10 Meter hohen Turm sprang.
Obwohl fast so winzig wie der weltweit kleinste Hund, der Chihuahua, besitzt er immer noch den Charakter eines Hundes, der früher auch als Rattenfänger sehr beliebt war. Er ist, typisch Terrier, sehr intelligent und selbstsicher, mit einem sprühenden Temperament.
Aufgrund ihrer Winzigkeit, 1985 war der ausgewachsene Yorkie „Sylvia“ mit gerade einmal 283,5 Gramm laut „Guiness-Buch der Rekorde“ der kleinste Hund, sind Yorkshire Terrier für kleine Kinder weniger gut geeignet.
Hund der Prominenz
Yorkshire Terrier – niedlich, handlich, ein Sonnenschein auf manchmal von Fell verdeckten Beinen. Ein bis zu drei Kilogramm schwerer Hund, der unwesentlich größer als gut 20 Zentimeter Schulterhöhe heranwächst.
Das Buch beinhaltet viele Informationen zur Hunderasse Yorkshire Terrier. Der Autor gibt Tipps zur Haltung, Erziehung und Beschäftigung des kleinen Terrier.
- Yorkshire Terrier
- ABIS_BOOK
- Schließer, Rudolf (Author)
Das Tier passt in jedes Lebensumfeld – will man meinen. Die meisten Besitzer eines Yorkshire Terriers werden auf Nachfrage ein differenzierteres Bild ihres Begleiters zeichnen.
Wissen Sie um die Kraft des Kleinen, um den Erziehungsbedarf, der dem größeren Hund in nichts nachsteht.
Es sind Hundehalter mit Erfahrung, die dem Kleinhund aufzeigen, wie dieser sich zu einem sonnigen, zufriedenen und überall gern gesehenen Vierbeiner entwickeln kann.
Der Yorkie ist auch bei der Prominenz beliebt.
- Audrey Hepburn
- Bruce Willis
- Rudolf Moshammer
- Giselle Bündchen
- Ivana Trump
- Paris Hilton oder Naomi Watts – sie alle sind Halter eines Yorkshire Terriers gewesen.
Kurz gesagt, der Yorkshire Terrier ist ein Hund durch und durch. Mitsamt allen terriereigenen Wesenszügen – den guten, erwünschten wie seinen heutzutage unerwünschten Charaktereigenschaften.
Unter anderem Englische Toy Terrier, Skye Terrier und Malteser beschreiben Kynologen als dessen direkte Vorfahren. In der Zeit, als das zur Dezimierung von Mäusen, Ratten und anderen Schädlingen eingesetzte Tier ein Armeleutehund in britischen Industriestädten war, fielen Provokationen des Dickkopfes nicht ins Gewicht.
Der Kleine hatte Aufgaben, war ausgelastet, galt weder als Schoßhund noch wurde er verhätschelt.
Noch vor etwa 50 Jahren war der Yorkshire-Terrier , ausgenommen in Fachkreisen, praktisch unbekannt. Heute zählt er zu den beliebtesten Kleinhunderassen. In seinen Anfängen war er praktisch ein Armeleutehund, der vielfach nur gehalten wurde, um Ratten oder ähnliche Plagegeister zu verjagen.
Seinen Namen hat er von der englischen Grafschaft Yorkshire, in dessen Gebiet er ab etwa 1896 verantwortungsvoll weitergezüchtet wurde. Erst in den 60er-Jahren, als die Popularität einsetzte, versuchten unseriöse Züchter den Yorkshire-Terrier zu verzwergen.
Die Folge war ein püppchenhaftes Aussehen mit apfelförmigen Köpfen sowie hervortretenden, zu großen Augen, und entsprechend gesundheitlichen Nachteilen für die Rasse.
Mit der Bezeichnung »Mini« wird auch heute noch versucht, solche Yorkies anzubieten, obwohl es diese Rassevarietät nicht gibt!
Richtig gezüchtet ist der Yorkie ein kleiner Hund, jedoch kein degenerierter Winzling – 2,4 bis 3,1 kg werden als Idealgewicht angesehen und sein Körperbau entspricht dem eines normalentwickelten Hundes großer Rassen.
Fell
Regelmäßiges Bürsten erhält die seidige Struktur des Haarkleides sowie dessen klimaregulierende Funktion. Das glatte Haar fällt gleichmäßig beiderseits des Scheitels vom Kopf bis zur Rute. Satt-golden bis Goldgelb am Kopf mit den kleinen Ohren in V-Form.
Am Körper dominiert eine stahlblaue Farbe, an den Spitzen heller als an den Haarwurzeln. Eine Haarspange mag als modisches Accessoire erscheinen, in erster Linie stellt sie einen Schutz für die Augen dar.
Die Anpassungsfähigkeit eines Yorkshire Terriers kommt ebenfalls bei der Beschäftigung des Kleinen zum Ausdruck. Sein Beschäftigungsbedürfnis pendelt sich so ein, dass es zum Familienalltag passt.
Für soziale Kontakte und Abwechslung des umtriebigen Vierbeiners muss dabei stets Raum sein. Menschen mit einem Faible für Natur und Wanderungen ist er ein aktiver und ausdauernder Begleiter. Er gräbt freudig, um Nagetieren nachzustellen, stöbert unter Sträuchern oder läuft mit Vehemenz dem Dummy hinterher.
Auch einen Haarwechsel wie bei Kurzhaar-Rassen kennt er nicht – zur Freude jeder Hausfrau. Trotz der Länge ist das Yorkie-Haar aufgrund dessen seidiger Struktur durch regelmäßiges Bürsten verhältnismäßig einfach zu pflegen.
Wichtig bei der Anschaffung ist nur, dass man einen Züchter findet, der viel Rasseverstand besitzt und auch auf die Gesundheit seiner Tiere achtet.
Aus diesem Grund sollte man sich vorher gut informieren, sich vor dem Kauf Zeit lassen und evtl. einen längeren Weg zum Züchter einplanen, denn gute Yorkshire-Terrier-Züchter findet man seltenst »um die nächste Ecke«.
Die Rasseinfo wurde uns freundlicherweise vom Yorkshire-Terrier-Journal zur Verfügung gestellt und von uns noch deutlich erweitert.
Weitere interessante Rasseinfos finden Sie im Internet unter:
http://www.yorkshire-terrier-journal.de