Magyar Vizsla Steckbrief
Der Name „Vizsla“ bedeutet übersetzt soviel wie munter uns aufmerksam, gelegentlich wird die Rasse auch nach ihrer Herkunft als Magyar (= Ungarisch) Vizsla bezeichnet.
Die Aussage, sie gleichen sich bis aufs Haar, führt in die Irre. Genau in diesem Punkt liegen die beiden FCI-Standards der Nummer 57 und 239 weit auseinander. Kurzhaariger Magyar Vizsla und Drahthaariger Magyar Vizsla sind zwei eigenständige Hunderassen.
Die Unterschiede in den Rassemerkmalen der beiden Varietäten des ungarischen Vorstehhundes sind selbst für kynologische Fachleute kaum wahrnehmbar, gäbe es da nicht das auffallend unterschiedliche Fell.
Erste schriftliche Erwähnungen und bildliche Darstellungen der Vorfahren des Magyar Vizsla reichen einige Hundert Jahre zurück. Seit 1920 wird der Kurzhaarige Ungarische Vorstehhund zielgerichtet gezüchtet. Besonders die für ihn typische Farbe fällt ins Auge.
Sie ist im modernen Standard als Semmelgelb in verschiedenen Abstufungen gefordert, mit kurzen und dichten Haaren, hart im Griff, weniger derb am Kopf und Behang.
Magyar Vizsla Wesen & Charakter
Der Vizsla ist ein ausgesprochen freundlicher und unterordnungsbereiter Hund. Er verträgt jedoch keine harte Erziehung, aber da er von vornherein einen eher sanftmütigen und gehorsamen Charakter hat, wird man bei ihm mit Liebe viel mehr erreichen können.
Er lässt sich unkompliziert führen, ist leicht abzurichten und besitzt ein sehr großes Durchhaltevermögen. Ein Teil seines Wesens wird bereits durch seinen Namen Vizsla verdeutlicht, was übersetzt ja aufmerksam und munter bedeutet.
Bei der Jagd auf Niederwild ist er ein wendiger und schneller Sucher und ein fester und sicherer Apporteur. Auf Schweiss ist er sehr genau und ruhig, zudem ist er ein ausgezeichneter Totverbeller und lernt Bringselverweis äußerst schnell.
Er geht auch sehr gerne ins Wasser und ist zudem ein rücksichtsloser Raubzeugwürger. Seine Vielseitigkeit bei der Jagd, die Ausdauer speziell bei heißem und trockenem Wetter sowie seine angeborene Intelligenz und Anhänglichkeit machen ihn zu einem idealen Begleiter für berufsmäßige Jäger.
Mehr als die meisten anderen Vorstehhunde ist der Vizsla jedoch für den Freizeitjäger geeignet, der neben einem hervorragenden Jagdhund einen angenehmen und sanftmütigen Haus- und Familienhund sucht.
Außer zur Jagd eignet sich der Vizsla exzellent für den allgemeinen Hundesport und auch als Katastrophenhund ist er perfekt einsetzbar.
Um dauerhaft glücklich und gesund zu bleiben, muss sich sein Besitzer allerdings auf einen sehr hohen Bedarf an Auslauf einstellen.
Und dennoch dürfen Ersthundebesitzer anderen Rassen den Vorzug bei ihrer Wahl eines vierbeinigen Gefährten geben.
Vor allem die genetisch veranlagte Jagdpassion kann ihnen das Leben schwer machen, hier ist Erfahrung unabdingbar. Beim Freilauf hat ein Teil der Aufmerksamkeit des Vierbeiners jederzeit dem Menschen zu gelten.
Für Hund und Halter ist Sportlichkeit Pflicht, geistige Beschäftigung muss sein. Apportier- und Suchspiele in Feld, Wald und im Wasser sind für den aktiven Hund attraktiv.
Im Rettungsdienst hat er sich den Ruf eines verlässlichen Teamarbeiters erworben. Ihre gute Nasenarbeit stellt die Rasse beim Mantrailing oder beim Suchen in der Fläche unter Beweis.
Der Magyar Vizsla begegnet den Menschen seiner Umgebung gutwillig, nur mögliche Eindringlinge erfahren seine lautstarke Missbilligung.
Kindern hingegen lässt er vieles durchgehen, sofern sie ihn als Lebewesen achten.
In ihnen sieht er Spielkameraden, und mit ihnen kann er schmusen. Seinem Charakter entsprechend gefallen ihm die eigenen Artgenossen jederzeit als eine Spaß verheißende spielerische Abwechslung.
Herkunft der Rasse
Manche Historiker gehen davon aus, dass die Geschichte des ungarischen Nationalhundes bis in das Mittelalter zurückreicht und dass die Vorfahren des Vizsla die magyarischen Horden begleiteten, als diese von Osten her um 900 n. Chr. in Ungarn einfielen und das Land unterwarfen.
Wahrscheinlich entwickelte sich die Rasse in der ungarischen Puszta, der hohen Zentralebene des Landes, mit einer reichen Landwirtschaft und einer Fülle von verschiedenem Wild. Auf Zeichnungen, die bis zu tausend Jahre alt sind, werden ungarische Jäger mit Hunden und Falken gezeigt.
Es ist bekannt, dass diese Jäger Laufhunde wie den Transylvanischen Hund benutzten und diese auch zur Zucht mit Zielrichtung auf einen gemeinsamen Einsatz des Hundes mit dem Falken einsetzten.
Ein weiterer angeblicher Vorfahre des Vizsla ist der Legende nach der sogenannte „Gelbe Türkische Vorstehhund“, auch als „gelber türkischer Jagdhund„ bezeichnet. Da diese Rassen jedoch ausgestorben sind und es deshalb auch kein modernes Bild dieser Hunde gibt, wird ihre genaue Geschichte für immer ein Geheimnis bleiben.
Obwohl feststeht, das die Magyaren bei ihrer Wanderung Richtung Europa gute Jagdhunde mitgeführt haben, ist allerdings eher anzunehmen, dass die Feinabstimmung des Vizsla als eigenständige Rasse erst in jüngerer Vergangenheit durch Einkreuzungen anderer, bereits bewährter europäischer Jagdhunderassen stattfand.
Man nimmt allgemein an, dass im 18. Jahrhundert die den neuen Jagdmethoden angepasste Zucht der Rasse durch Kreuzung mit Pointer und Deutsch-Kurzhaar begann.
Durch den zweiten Weltkrieg wurde die Rasse beinahe ausgelöscht, jedoch konnten in den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts einige Vizsla nach Österreich gebracht werden.
Dort und auch in den anderen Ländern, in denen der Vizsla durch ungarische Auswanderer gelangte, wurden sie glücklicherweise sehr sorgfältig weitergezüchtet, sodass sie mittlerweile in der ganzen Welt verbreitet sind und viele Liebhaber gefunden haben.
Die bekannte Schauspielerin Zsa Zsa Gabor, die auch ursprünglich aus Ungarn stammte, war stolze Besitzerin eines Vizsla, ebenso wie der damalige Papst Pius XII. In den USA wurde der Vizsla von AKC im Jahre 1960 offiziell als Rasse anerkannt.
Obwohl er sich auch als Familienhunde gut eignet, wird der Vizsla immer noch in erster Linie als eine Art Allroundhund für die Jagd gezüchtet. Er dient als hervorragender Fährtenhund, markiert als Vorstehhund und apportiert erlegtes Wild auf dem Land genauso wie im Wasser.
Seine Herkunft aus der sehr warmen ungarischen Puszta macht ihn besonders ausdauernd bei heißem Wetter und hat ihm besonders bei amerikanischen Jägern einen brillanten Ruf verschafft.
Zudem macht sich sein wunderbar dunkelgoldenes Fell auf Ausstellungen hervorragend und auch auf Unterordnungsprüfungen hat der Vizsla seine außerordentlichen Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt.
Einige engagierte Züchter, denen sehr viel daran gelegen ist, dass sich die Rasse nicht in Arbeits- und Schönheitshunde aufspaltet, sind dazu übergegangen, immer mehr Doppel-Champions zu züchten.
Im Jahre 1987 gewann ein Vizsla in den Vereinigten Staaten den bisher ersten und einzigen dreifachen Championatstitel, der von AKC speziell für einen Hund ausgeschrieben wurde, der auf Ausstellungen bereits den Titel für den idealen Körperbau gewonnen hat.
Dazu kam dann das Leistungs-Championat für die Jagd und schließlich als Drittes das Championat für die Unterordnung, nach dem der Hund den Titel U.D. (Utility Dog = Gebrauchshund) errungen hatte.
Allerdings ist der Vizsla viel eleganter als die meisten anderen Gebrauchshunde, was eventuell daran liegen könnte, dass der ominöse „gelbe türkische Jagdhund“ vielleicht von Windhunden abstammte.
Fell
Das Haarkleid kommt ohne Unterwolle aus. Kreuzungen zwischen der bereits 1936 von der FCI anerkannten Kurzhaar-Rasse und dem Deutsch Drahthaar verhelfen dem Drahthaarigen Magyar Vizsla zu seinem Aussehen. Sein kräftiges und dichtes Fell liegt am Körper an und überdeckt die dichte wie Wasser abweisende Unterwolle.
Ein harter Bart beschert ihm einen energischen Gesichtsausdruck. Die FCI erkennt die Rasse 1963 als eigenständig an. Die elegante Erscheinung beider Varianten hat unter den Hundeliebhabern Freunde in vielen Ländern.
Das Drahthaar des Magyar Vizslas hat schwierigem Gelände und extremen Wetterlagen etwas mehr entgegenzusetzen als das kurze Fell. Wie die kurze Form glänzt es durch unspektakuläre Pflege.
Die Bürste genügt zum Entfernen abgestorbener Haare. Schlank, muskulös und trainiert tritt der Vierbeiner mit einem Gewicht zwischen 22 und 30 Kilogramm auf.
Das Maßband weist für den Rüden eine Schulterhöhe von 58 bis 64 Zentimetern aus. Bei Hündinnen beginnt und endet die Variationsbreite hierfür jeweils vier Zentimeter früher.
Die Ödnis der weitläufigen, baumarmen und mit spärlicher Vegetation bedachten ungarischen Puszta ist ein Paradies für Kleinwild. Die Rohrdickichte, Ackerfelder und hohes Gras sind das Jagdrevier des osteuropäischen Jagdgebrauchshundes. Er besitzt einen hervorragenden Spürsinn.
Ihm entgeht sogar im Wasser keine noch so schwache Duftspur.
Jäger schätzen das ausgezeichnete Vorstehen ihres Jagdhelfers sowie dessen sanftes Apportierverhalten mit weichem Maul. Der lebhafte, ausdauernde und gehorsame Hund ist nach wie vor jagdlich geführt ein wertvoller Begleiter. Sein Jagdinstinkt ist stets präsent! Der Bewegungsdrang und das Laufbedürfnis sind hoch.
Zwei bis drei Stunden eines Tages kann der Halter eines Magyar Vizslas für dessen aktive Beschäftigung und Auslastung vorsehen. Zudem ist der ungarische Vorstehhund ein anschauliches Beispiel für zwei deutlich gegenläufige Ansätze in Bezug auf die Ausbildung und die Haltung eines Hundes mit jagdlichen Wurzeln. Lange Zeit vorherrschend sind strikte Rituale im Sinne von Befehl und Gehorsam.
Aufgeschlossene Hundehalter beweisen indes, dass der Ungar frei von großem Zwang auszubilden ist.
Sie binden ihren Vierbeiner ohne Härte in die familiären Strukturen ein. Sie geben ihm mit großem Herz und Konsequenz die erwünschte Richtung vor, sie erziehen mit Lob und Bestätigung. Je näher der Hund seinen Menschen sein darf, desto zufriedener und ausgeglichener gibt er sich.
Dabei ist eine Wohnungshaltung unproblematisch, das Leben in einer Stadt allein mit einer Hundewiese ist es nicht. Praktisch kein Besitzer eines Magyar Vizslas widerspricht, wenn diese Rasse als freundlich, leichtführig, wenig eigenwillig und problemlos beschrieben wird.
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