Lakeland Terrier Charakter, Erziehung und Haltung
Der Lake District – eine der wohl schönsten Landschaften, die die Erde zu bieten hat – ist die Heimat der Vorfahren des Lakeland Terrier. In der eindrucksvollen Seen- und Berglandschaft im Nordwesten Englands, heute größtenteils als Nationalpark ausgewiesen, sind die rauhaarigen Arbeitsterrier zu Hause.
Kleine und furchtlose Fuchsjäger, die den Füchsen und Dachsen sogar in deren Bau folgen, um sie dem Jäger zugänglich zu machen oder sie selbst zur Strecke zu bringen.
Der Jagdtrieb ist weiterhin ausgeprägt, doch der nach dem Seen-Distrikt benannte Terrier ist inzwischen ein gern gesehener Familienbegleiter. Seit den 50er-Jahren gibt es die Rasse in Deutschland und noch immer sind ihre Nachkommen selten hier zu sehen.
Die vergleichsweise kompakten britischen Terrier haben eine Widerristhöhe von nicht mehr als 37 Zentimetern. Bei einem Rüden sind es 7 bis 8 Kilogramm und als Hündinnen nicht mehr als 7 Kilogramm, die sie auf die Waage bringen. Der robuste Hund verfügt über ein dichtes, drahtiges und Wasser abweisendes Fell.
Damit ist er gut gerüstet für jede Form von Erdarbeiten und für den stets in ihm lodernden Drang zum Wasser. Der FCI-Standard Nummer 70 führt mit Blick auf die gewünschte Fellfarbe des Lakeland Terriers gleich eine Vielzahl von Alternativen an.
Fellfarben
Darunter Schwarz, Blau und die Lohfarbe, ebenso wie eine rotblonde, rot melierte oder eine ins Rot-Grau gehende Variante. Zudem werden die Terrier mit weizenfarbenem, leberbraunem sowie mehrfarbigem Fell gezüchtet.
Wie auch immer der Farbschlag ausfallen mag, das raue Deckhaar mit dichter weicher Unterwolle gibt sich pflegeleicht.
Der Hund haart nicht – gründliches Bürsten und Kämmen, ein bis zweimal in der Woche sind als Grundprogramm völlig ausreichend.
In einer Sondersitzung etwa alle drei bis vier Monate werden beim Trimmen abgestorbenes Haar und ein zu viel an Unterwolle entfernt. Hierdurch bleibt das Fell in gutem Zustand und die Haut des Tieres ist gesund.
Erziehung
Etwas mehr Engagement erfordert die Erziehung des Lakeland Terriers.
Die im Vergleich ruhigere Form der Terrierrassen verfügt über eine gute Portion Sturheit. Blinden Gehorsam werden ihre Vertreter kaum leisten. Geduldiges und konsequentes Auftreten in Verbindung mit einer liebevollen Strenge zeichnet einen guten Rudelführer für sie aus.
Derart sicher und Halt gebend geführt überfordert der aufgeweckte und fröhliche Hund auch ältere Menschen und Hundeanfänger nicht. Er harmoniert mit allen Familienmitgliedern, sucht engen Anschluss und freut sich geradezu über seine jungen Spielkameraden.
Fremden gegenüber bleibt der intelligente und couragierte Terrier anfangs deutlich reserviert.
Und erkennt der Hund einen Anlass für seinen Einsatz, bellt er mit hoher Stimme laut und durchdringend – es bleibt eine seltenere Ausnahme. Viel lieber gibt er den anschmiegsamen und verschmusten Familienhund.
Wesen & Temperament des Lakeland Terrier
Der Lakeland Terrier ist selbstständig, selbstbewusst und mit viel Ausdauer ausgestattet. So ruhig er in der Wohnung allein zurückbleibt, so agil gibt er sich draußen. Er wünscht sich viel Bewegung ohne Übertreibung – begleitet freudig und voller Elan seine wandernden, Rad fahrenden oder reitenden Zweibeiner.
Aufgrund seiner leichten und kühnen Art ist der energiegeladene Terrier seinem Menschen stets ebenbürtig. Draufgängerisch und unternehmungslustig springt er bisweilen mit Vorliebe in Teiche und Gräben. Seiner Wendigkeit und seinem Sprungvermögen kommt ein Hundesportprogramm gelegen.
Auch der Jagdersatz in Form eines Trainings mit einem Futterdummy, die Fährtensuche oder das Mantrailing gibt dem Hund eine sinnvolle und fordernde Beschäftigung.
Wie bei allen Hunderassen gilt – kein Lakeland Terrier gleicht dem anderen.
Jeder Hund ist ein Individuum und stellt seine ganz eigenen Ansprüche. Hierin liegt die große Chance, sich mit einem Hund dieser Terrierrasse den idealen Begleiter und Freund auszuwählen und zu erziehen.