Steckbrief Japan Chin
Wesen des Japan Chin
Vom Charakter her ist der Chin ein fröhlicher und aufgeschlossener Hausgenosse. Er ist anpassungsfähig und bis ins hohe Alter sehr verspielt. Trotz seiner geringen Größe schätzt er ausgedehnte Spaziergänge unendlich.
Er ist aufmerksam und intelligent, wachsam, aber nicht aggressiv. Im Umgang mit anderen Hunden ist er ausgesprochen friedlich, zudem lässt er sich einfach erziehen. Er ist sehr zärtlich und geht ganz in seinem Besitzer auf.
Diese lebhaften und unterhaltsamen Hunde haben ausgezeichnete Manieren und einen ausgeprägten Sinn für Humor. Da er auch gerne im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses steht, fühlt er sich auch auf Ausstellungen naturgemäß sehr wohl.
Seinen amüsierten, leicht schielenden Gesichtsausdruck verdankt er den weit auseinanderstehenden Augen. Er ist ein sehr sauberer und empfindsamer Familienhund, der sich an nahezu alle Lebensverhältnisse im Hause anpassen kann.
Besonders älteren Menschen, die vielleicht sogar ans Haus gefesselt und dadurch sehr einsam sind, kann dieser anmutige und liebenswürdige kleine Hund sicherlich enorm viel Freude bereiten.
Fellfarben
Der Japan Chin hat ein langes und dichtes Fell ohne Unterwolle. Die Haare sind flauschig-seidig, gerade und sollten weder gelockt noch gewellt sein. Der Hals ist stark befedert, sodass sich dort eine abstehende Krause bildet.
Bei den Farben sind entweder schwarz-weiß, welches der ursprüngliche und auch der beliebteste Schlag ist, und rot in allen Schattierungen, einschließlich orange, zitrone, falb und gestromt jeweils mit weiß, zugelassen.
Bei regelmäßigem Kämmen erweist sich das lange Fell als erstaunlich pflegeleicht, jedoch müssen die Augen unbedingt jeden Tag vorsichtig ausgewischt werden. Seine Rute ähnelt einem Federbusch mit langem Haar und ist flauschig behaart. Sie wird seitlich gerollt über den Rücken getragen.
Geschichte des Japan Chin
Über den genauen Ursprung des Japan Chin ist man sich, wie bei so vielen Rassen, nicht einig. Manche Quellen behaupten, der Chin wäre ein Geschenk an den japanischen Kaiser durch einen koreanischen Gesandten im Jahre 732 n. Chr., andere wiederum glauben, er wäre bereits 520 n. Chr. mit buddhistischen Mönchen und Lehrern, die aus China nach Japan emigriert sind, ins Land gekommen.
Eine weitere These geht davon aus, dass der Japan Chin sogar schon vor 2700 Jahren von China nach Japan gelangte. Fest steht, dass der Chin die gleichen Ahnen wie der Mops und der Pekinese hat und alle drei Rassen die Nachfahren des Tibet Spaniels sind.
Wie der Pekinese in China durfte der Chin nur vom höchsten Adel gehalten werden. Man trug sie in den Ärmeln der seidenen Kimonos und damit sie möglichst klein blieben, wurden sie angeblich nur mit Reis und Reiswein ernährt.
Einige Exemplare waren so klein, dass man sie wie exotische Vögel in vergoldeten Käfigen aus Bambus hielt. Der Höhepunkt der Verehrung wurde erreicht, als der japanische Kaiser eines Tages befahl, den Chin anzubeten.
Strenge Gesetze schützten die Rasse vor mutwilligen Verletzungen und alten oder kranken Hunden stand Unterkunft und Pflege zu. Diese übertriebene Ehrerbietung kam der Rasse eventuell deswegen zu, weil der Kaiser im Jahre des Hundes geboren war.
Als wertvolle Geschenke standen sie sehr hoch im Kurs, jedoch war es strengstens verboten, sie außer Landes zu bringen. Im Jahre 1853 gelang es dem englischen Kommandanten Perry, einige Exemplare der Rasse nach England zu schmuggeln. Ein Pärchen machte er der hundefreundlichen Königin Viktoria zum Geschenk.
Das erste reinrassige Paar soll allerdings erst im Jahre 1890 als Geschenk der japanischen Kaiserin an Kaiserin Auguste von Deutschland das Land verlassen haben. Seitdem hatten auch die westlichen Liebhaber dieser Rasse die Möglichkeit, sich an diesen reizvollen und charmanten Hunden zu erfreuen.
Durch ihr Erscheinen in Europa entstand eine sehr große Nachfrage und so wurden hunderte von kleinen Chins per Schiff von Japan nach Westeuropa transportiert. Allerdings war der ursprüngliche Chin größer als die heutigen Exemplare und wurde vermutlich erst durch Einkreuzung des King Charles Spaniels in England kleiner.
1892 wurden 10 Japan Chins erstmals in New York auf einer Ausstellung gezeigt. Leider wäre die Rasse dort beinahe dem Staupe-Virus zum Opfer gefallen. Im Jahre 1912 gründete sich der Japanese Chin Club von Amerika und etwa zur gleichen Zeit gelangten die ersten Hunde auch nach Kanada.
Mittlerweile gibt es auf beiden Seiten des Atlantiks eine stetig zunehmende Anzahl von gesunden Tieren dieser Rasse, sodass der Besitzerkreis viel mehr umfasst, als nur den japanischen Adel. In der ganzen Welt schätzt man den Japan Chin als beliebten Haus- und Familienhund.