Großer Schweizer Sennenhund Steckbrief:
Probleme mit dem Großen Schweizer Sennenhund
In vielen Foren berichten Halter der Rasse von der „Fresssucht“ ihrer Hunde. Nichts ist vor ihnen sicher, Papiertaschentücher, Pappe, Zigarettenkippen oder auch ganze Verpackungen landen im Magen der Hunde.
Andere beklagen, dass ihre Hunde schnappen und beißen, oder auch Möbel und Teppiche anfressen.
In allen Fällen sollten Sie professionelle Hilfe suchen und nicht selbst an dem Hund „herumprobieren“. Der Besuch einer guten Hundeschule oder ein Hundetrainer sind eine gute Investition.
Typen
Der Größte unter den Großen. Ein Großer Schweizer Sennenhund hat im Idealfall eine Schulterhöhe von 60 bis 72 Zentimetern.
Mit 45 bis gut 60 Kilogramm zeigt ein großer Schweizer Sennenhund das höchste Gewicht der Vertreter der klassischen Haus- und Hofhunde aus der Alpenrepublik.
Ihm folgt der unwesentlich kleinere Berner Sennenhund , der Appenzeller und als kleinster Sennenhund der Entlebucher. Ausgewachsene Hündinnen der Großrasse bleiben in ihren Proportionen erkennbar unterhalb derer von Rüden.
Nach der Gründung des Klubs für große Schweizer Sennenhunde im Jahr 1912 vergehen noch 27 Jahre bis zur Einführung eines erstens Standards der FCI. Dieser ist unter der Standard-Nummer 58 dokumentiert. Aktuell beschrieben wird darin ein dreifarbiger Rassevertreter.
Dessen Grundfarbe ist Schwarz. Der rot-braune Brand sowie weiße Abzeichen an Kopf, Pfoten und Brust, ergänzt das ausdrucksstarke Erscheinungsbild. Ein wuchtiger Schädel mit dreieckigen Ohren komplettiert es.
Der Pflegeaufwand für das Haarkleid ist als gering einzustufen. Das kurze Stockhaar mit seinen Grannen und der dichten Unterwolle ist pflegeleicht. Das Bürsten gelegentlich ist ausreichend, um es in einem tadellosen Zustand zu halten. Das Fell verschmutzt von Haus aus wenig, lediglich abgestorbenes Haar ist zu entfernen.
Geschichte:
Vorfahren der Sennenhunde, die Metzger- und Fleischerhunde, ziehen in ihrer Heimat früher die Karren der Herren. Im 18. und 19. Jahrhundert spannen Schweizer Bauern, Metzger und Händler die Hunde für ihre Zwecke ein. Die ruhigen, jedoch nicht trägen Tiere sind zuverlässig und nicht launisch.
Mit ihrer beeindruckenden Erscheinung besitzen sie per se die Autorität, als Beschützer von Viehherden und Hofwächter nachdrücklich auftreten zu können.
Ihre gefletschten Zähne sind Ausdruck genug, um potenzielle Störenfriede auf Abstand zu halten. Ständiges Gebell haben Schweizer Sennenhunde nicht nötig, ein Vorteil im Zusammenleben mit den Menschen in heutzutage dichter besiedelten Wohngegenden.
Allerdings gilt: Jeder Hund ist ein Individuum, alle Hunde wachsen einzigartig auf und entwickeln ihre Eigenarten. So ist es verständlich, dass der große Schweizer Sennenhund als ruhiger Vertreter beschrieben wird, der kaum einmal bellt.
Gleichzeitig berichten Hundehalter, ihr Begleiter derselben Rasse kommentiere jede zuschlagende Autotür oder den federnden Gang des Katers auf dem Nachbargrundstück.
Vieles hängt davon ab, wie solide die Grunderziehung war. Ob stete Weiterbildung stattfindet und vor allem, ob dem mittleren Bewegungsdrang des großen Hundes entsprochen wird.
Ihm gerecht zu werden, eignen sich beispielsweise ausgedehnte Fußmärsche gut. Manchmal sind die kräftigen Vierbeiner, vor einen Karren beziehungsweise Schlitten gespannt, im Zugtraining zu beobachten.
Großer Schweizer Sennenhund Wesen
Bis auf eine gewisse Sturheit zeigt der imposante Sennenhund keine Ansprüche, die nicht von Anfängern zu bewältigen wären.
Anpassungsfähig, anhänglich und einfühlsam im Zusammensein mit Kindern ist der Mensch-Tier-Alltag ohne große Ecken und Kanten. Klein- und Federvieh sind beim Schweizer in guten Händen. Immer vorausgesetzt, er ist gescheit sozialisiert und kennt sein Umfeld von klein auf.
Zudem ist er kein Jäger. Das bedeutet in der freien Natur weniger Stress, wenn auch nicht alle anderen Hundehalter mit ihren Lieblingen sofort vorurteilsfrei einem solchen Großhund begegnen.
Das ausgeprägte Gespür des Großen Schweizer Sennenhundes für Gefahren versetzt den Vierbeiner in die Lage, vorausschauend zu agieren.
Dies kommt den ihnen anvertrauten Tieren ebenso zugute, wie den Zweibeinern, die sich auf ihn verlassen.
Fremden Menschen gegenüber ist ein selbstsicherer Auftritt festzustellen, ohne eine Spur von Nervosität oder Hektik. Die Viehhändler und Metzger vergangener Tage ersetzt dem Schweizer heute die Familie und bisweilen ein Hirte, der auf traditionelle Art seiner Profession nachgeht.
Für eine reine Stadthaltung gibt es Hunderassen, die besser an eine solche Lebensform angepasst sind.
Ein großzügiges Revier, ein Leben an der frischen Luft und ein Tagesgeschäft mit Aufgaben sind die Vorlieben, die dem Hirtenhund erhalten geblieben sind.
Er will gebraucht werden, den ganzen Tag lang. In der Familie, als Schutzhund, als verlässlicher Begleiter. In der Art, wie es die Schweizer Armee zeitweise von ihm als Zug- und Transporthund verlangt hat.
In seinem Herkunftsland ist neuzeitlich eine relativ geringe Zahl von Welpen dieser Rasse dokumentiert. In Deutschland haben die Mitgliedvereine laut VDH im Jahr 2017 die Geburt von 303 Welpen gemeldet.
Der Große Schweizer Sennenhund ist ein robuster, kräftiger Hunde von ruhigem, ausgeglichenem Wesen und gutem Schutztrieb, ohne übermäßig aggressiv zu sein. Er benötigt Platz, engen Familienanschluss und ist geduldig mit Kindern. Er hält sich gerne in Hof und Garten auf, ohne zu streunen.
Wetterhart, pflegeleicht und genügsam ist er heute noch ein idealer Wächter für den Bauernhof.
Der große Schweizer Sennenhund besitzt eine gute Nase und lässt sich gut zum Schutzhund, Rettungshunde und Lawinenhund ausbilden.