Der Barsoi: Eine Geschichte voller Tradition und Noblesse

Barsoi im Portrait bei Welpen.de

Barsoi kaufen

  • Ein Barsoi-Welpe kostet durchschnittlich zwischen 1.000 und 2.000 Euro, abhängig von der Zuchtlinie und dem Züchter. Die laufenden Kosten für Futter, Pflege und Tierarzt sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Nicht für Anfänger geeignet: Der Barsoi ist aufgrund seines starken Jagdtriebs und seiner eigenständigen Natur eine Herausforderung für Hundeanfänger. Er erfordert eine konsequente, aber sanfte Erziehung und viel Bewegung. Besonders sein Jagdinstinkt macht ihn schwer kontrollierbar, wenn er nicht gut trainiert ist.
  • Pflegeleicht, aber zeitaufwendig: Trotz seines langen, seidigen Fells gilt der Barsoi als relativ pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten ist jedoch unerlässlich, besonders während des Fellwechsels. Zudem sollte man auf seine Gesundheit achten, da er anfällig für Magendrehungen ist.
  • Viel Bewegung notwendig: Als Windhund benötigt der Barsoi täglich viel Auslauf und körperliche Auslastung, idealerweise durch Aktivitäten wie Coursing oder lange Spaziergänge. Er passt am besten zu aktiven Besitzern mit ausreichend Platz.

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  • FCI Standard Nr. 193
  • Ursprung: Russland
  • Widerristhöhe: Rüde: 75–85 cm | Hündin: 68–78 cm
  • sehr schneller Windhund mit Jagdverhalten
  • ruhiges Wesen, anhänglich
  • Lebenserwartung 10 Jahre +

Die durchschnittlichen jährlichen Unterhaltskosten für die Hunderasse Barsoi setzen sich aus verschiedenen Positionen zusammen. Hier ist eine detaillierte Übersicht:

1. Futterkosten

Ein Barsoi ist ein großer Hund mit einem hohen Energiebedarf. Die monatlichen Futterkosten liegen je nach Qualität des Futters zwischen 50 und 200 Euro. Für einen Barsoi sollte man mit einem Mittelwert von etwa 150 Euro pro Monat rechnen, was jährliche Kosten von 1.800 Euro ergibt.

2. Tierarztkosten

Regelmäßige Tierarztbesuche (Impfungen, Entwurmungen, Vorsorge) kosten im Durchschnitt 100 bis 150 Euro pro Jahr. Für unvorhergesehene kleinere Behandlungen sollte man weitere Rücklagen einplanen. Insgesamt sind jährliche Tierarztkosten von etwa 150 Euro realistisch.

3. Hundehaftpflichtversicherung

Die Hundehaftpflichtversicherung ist in Deutschland für große Hunde wie den Barsoi oft verpflichtend oder zumindest dringend zu empfehlen. Die Kosten liegen bei etwa 30 bis 90 Euro pro Jahr, abhängig vom Anbieter. Ein Mittelwert von 60 Euro ist realistisch.

4. Hundesteuer

Die Hundesteuer variiert stark je nach Wohnort in Deutschland und liegt zwischen 30 und 180 Euro pro Jahr. Für einen Barsoi kann man von einem Durchschnittswert von 100 Euro ausgehen.

5. Rücklagen für Operationen

Operationen können sehr teuer werden, daher empfiehlt es sich, Rücklagen zu bilden oder eine OP-Versicherung abzuschließen. Als Richtwert sollten jährlich etwa 200 bis 300 Euro für Rücklagen eingeplant werden. Ein Mittelwert von 250 Euro erscheint sinnvoll.

6. Hundefriseur (bei Bedarf)

Der Barsoi hat ein langes, seidiges Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss, jedoch selten professionell geschoren oder getrimmt wird. Die Fellpflege kann bei Bedarf durch einen Hundefriseur erfolgen, was etwa 85 Euro pro Besuch kostet. Bei zwei Besuchen im Jahr wären dies zusätzliche Kosten von 170 Euro, falls der Besitzer die Pflege nicht selbst übernimmt.


Zusammenfassung der jährlichen Unterhaltskosten für einen Barsoi:

PositionDurchschnittliche Kosten (jährlich)
Futterkosten1.800 €
Tierarztkosten150 €
Hundehaftpflichtversicherung60 €
Hundesteuer100 €
Rücklagen für Operationen250 €
Hundefriseur (optional)170 €
  • Ohne Hundefriseur belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 2.360 Euro pro Jahr.
  • Mit Hundefriseur steigen die Kosten auf etwa 2.530 Euro pro Jahr.

Diese Werte sind Durchschnittswerte und können je nach Region, individuellen Bedürfnissen und Gesundheitszustand des Hundes variieren.

Wesen des Barsoi

Vom Charakter & Temperament her ist der Barsoi zurückhaltend und eher ruhig. Trotzdem kann er manchmal widerspenstig sein und seine Natur als schneller und impulsiver Jäger erfordert eine besondere Erziehung mit liebevoller Konsequenz, aber ohne jede Härte.


Bei Gefahr ist er ein mutiger und gefährlicher Gegner, der sich durch eine enorme Kraft auszeichnet.

Sein angeborenes Temperament als Windhund verlangt nach ausreichender Bewegung, welches etwa durch Hunderennen, sie sind nämlich besonders auf den mittleren Strecken ein  ausdauernder Läufer, oder die Teilnahme an Hasenjagden zu bewerkstelligen wäre.

Der Barsoi im Rasseportrait bei Welpen.de
Barsoi

Obwohl er einen natürlichen Schutztrieb besitzt, bellt er relativ wenig. Sie können sich auch Wohnungsverhältnissen, die ihrer enormen Größe nicht so ganz entsprechen, gut anpassen und sind das genaue Gegenteil dessen, was man im Allgemeinen als „Elefant im Porzellanladen“ bezeichnet.

Gleichwohl sind sie nicht für jedermann finanzierbar, da sie über einen gesunden Appetit verfügen und wohl doch einen entsprechenden Raum zum Leben benötigen. Obwohl sie manchmal auch sehr widerspenstig sein können, lassen sie sich im Vergleich zu anderen Windhunden gut erziehen.

Die Ruhe, die sie ausstrahlen sowie ihr äußerst imposantes Erscheinungsbild und ihre große Schönheit und Eleganz, welche natürlich nach einer besonderen, regelmäßigen Pflege verlangen, lassen sie zu einem attraktiven Hausgenossen für die werden, die sich ihn leisten können und wollen.

Der schön anzusehende Barsoi ist ein liebenswerter, treuer und anhänglicher Begleithund. Er strahlt Stolz, Ruhe und Gelassenheit aus und wirkt dabei in seiner Erscheinung sehr würdevoll.

Fremden gegenüber zeigt er sich reserviert, anderen Hunden gegenüber zeigt er ein zurückhaltendes Misstrauen. Sein Jagdtrieb ist eines seiner Charaktermerkmale; das sollte man nie vergessen, wenn man ihn zu Spaziergängen in Wald und Flur mitnimmt.

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Entdeckt der Barsoi ein Beutetier, dann wird er die gebotene Gelegenheit zu jagen sofort wahrnehmen. Frei laufendes Wild versetzt ihn unmittelbar in Aufregung, und aufgrund seines hervorragenden Sehvermögens nimmt er dies auch aus sehr weiter Ferne schon wahr.


Der Barsoi, dessen Name sich vom russischen Wort für flink, „borzoi“ ableitet, gehört zur FCI-Gruppe 10 der Windhunde.

Der Barsoi hat seinen Ursprung im „alten Russland“ (heute GUS). Schon um 1100 nach Christus wird von diesen Hunden berichtet, und zwar in alten französischen Dokumenten, die eindeutig belegen, dass bereits damals diese Rasse am Hofe des Großherzogs von Kiew gehalten wurde.


Geschichte

Wie bei vielen anderen Rassen, so ist auch beim Barsoi, welches der weitaus bekannteste Hund aus Russland ist, der genaue Ursprung Thema von ausgiebigen Diskussionen unter seinen Liebhabern ebenso wie unter Fachleuten.

Teilweise wird angenommen, dass schon die Tataren die Vorfahren dieser Rasse, kurzhaarige Windhunde aus Arabien, mit nach Russland brachten und dass bereits seit Beginn der Zarenherrschaft im 14. und 15. Jahrhundert Barsois zur Hetzjagd auf Wölfe, Hasen und Füchse gezüchtet wurden.

Andernorts aber wird hingegen davon ausgegangen, dass sein Anfang erst am Beginn des 17. Jahrhunderts lag, als ein russischer Fürst für die Jagd auf Wölfe zunächst die auf Sicht jagende Windhunde aus dem Mittleren Osten einführte.


Jedoch stellte sich relativ schnell heraus, dass diese dem kalten russischen Winter nicht viel entgegenzusetzen hatten. Um sie diesen extremen Klimabedingungen anzupassen, wurden sie wahrscheinlich mit einem langbeinigen russischen Collieschlag gekreuzt, wodurch sie das nötige, lange Fell erhalten sollten.

Aber auch Einkreuzungen von tatarischen Laufhunden werden nicht ausgeschlossen. Der damalige russische Adel hatte eine ausgeprägte Leidenschaft für große Hetzjagden mit hunderten von Barsois und entsprechend großen Brackenmeuten nach einem festgelegtem Ritus.

Neben einer prunkvollen Kleidung der adligen Jagdherren und ihrer Dienerschaft gehörten dazu Pferde mit ausgesuchter Qualität.

Die Barsois wurden aus den riesigen Zuchten paarweise ausgewählt. Nur wenn sie vom Aussehen, Kraft und Schnelligkeit her nahezu identisch waren, wurden sie vom dekadenten Adel als gut genug für ihre Zwecke angesehen.

Jeweils ein Paar Barsois wurde dann auf einen gesichteten Wolf gehetzt. Nachdem diese den Wolf von beiden Seiten gleichzeitig her angegriffen und zu Boden geworfen hatten, erlegte der Jäger den Wolf mit dem Schwert.

Diese besonders im 18. Jahrhundert sehr opulenten Veranstaltungen wurden dann mit einem großen Fest am Hofe beendet. Viele Königshäuser in Europa wurden vom jeweiligen Zaren mit Barsois beschenkt, da ihre spezielle Erscheinung sie zu einem besonders exotischen und damit wertvollen diplomatischen Geschenk werden ließ.

So wurden die Barsois, die man 1842 der späteren englischen Königin Alexandra schenkte, auf dem königlichen Landgut Sandringham bei Norfolk mit einheimischen Collies gekreuzt und es entstand ein eigenständiger Schlag weißer, rauhhaariger Collies.

Nachdem 1889 die ersten Barsois nach Amerika gelangt waren, machte im Jahre 1903 der große Barsoi-Bewunderer Joseph Thomas eine Reise nach Russland. Sein eigentliches Ziel, den „perfekten“ Barsoi zu finden, erreichte er trotz Besuche der zaristischen Zuchtanlage in Woronzowa und bei Grossherzog Nicholas in Perchino nicht.

Gleichwohl waren die Hunde, die er von seiner Reise mitbrachte, sehr wahrscheinlich der spätere Grundstock für die Züchtungen in Europa und den USA.

Nachdem während der Oktoberrevolution die meisten Hunde als Symbol des feudalistischen Zarenregimes vom Volke getötet wurden, wurde die Zucht dort beendet.

Obwohl der Barsoi dadurch in Russland auszusterben drohte, überlebte die Rasse hauptsächlich durch die mittlerweile in Europa und USA ansässigen Exemplare, die von ihren Besitzern, vorwiegend aus dem reichen Bürgertum, zu Repräsentationszwecken gehalten und weitergezüchtet wurden.

Aber auch in den abgelegenen ländlichen Gebieten in Russland wurden Barsois weiterhin heimlich gezüchtet und spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam dort ein neuer Stolz auf diese Rasse auf, sodass der Barsoi mittlerweile wieder im ganzen Südwesten Russlands gezüchtet und zur Jagd benutzt wird.

Seinerzeit besaß die Tochter des mächtigen Herzogs drei Exemplare, die sie seinerzeit vom russischen Hof nach Frankreich mitbrachte, weil sie dort mit Heinrich I. vermählt werden sollte. So gelangten diese Hunde zunächst nach Westeuropa.

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So finden sich zahlreiche berühmte Köpfe unter ihren Anhängern, wie z. B.

Über die Grenzen hinaus berühmt wurde der Zwinger der berühmten Herzöge Dimitrij Valtsev und Nikolai Nicolaewitsch.

Der Name Barsoi wurde dem russischen „borzij“ entlehnt, dies bedeutet übersetzt: „schnell“. Bereits um das 13. Jahrhundert n. Chr. wurden die Barsois aufgrund ihrer unglaublichen Schnelligkeit zur Hetzjagd eingesetzt.

Man bediente sicher ihrer bei der Verfolgung von unterschiedlichem Großwild, Hasen, Füchsen und sogar Wölfen.

Damals galt er als der russische „Nationalhund“ schlechthin. Man nennt ihn auch heute noch gerne den „russischen Windhund“.

Zurzeit setzt man ihn in seiner Heimat hauptsächlich bei der Jagd auf Pelztiere ein:  Zobel und Silberfuchs sind seine Beute. Der Barsoi tötet seine Opfer durch blitzschnellen Genickbruch und lässt dabei das Fell dieser edlen Pelztiere unversehrt, sodass es vollständig erhalten bleibt und ohne Schaden verarbeitet werden kann.

Bei dem Barsoi handelt es sich um einen sehr eleganten Hund von edlem, ja regelrecht aristokratischem Aussehen.

Sein Körperbau ist zwar robust und stark, jedoch nicht massig wirkend. Die Muskulatur ist hervorragend entwickelt und trocken. Barsois bestechen durch ihre optische Harmonie in Form und Bewegung.


Größe

Der Barsoi wird zu den Windhunden gerechnet. Rüden dürfen zwischen 75 cm und 85 cm groß sein, Hündinnen zwischen 68 cm und 78 cm.

Auffallend ist sein langes Haarkleid, das für seine typische Erscheinung sorgt. An seinen Rippen, an den Vorder- und Hinterbeinen sowie an den Flanken ist es sehr lang. Insgesamt ist es von seidiger Weichheit und sehr geschmeidig.

Es bildet kleine Wellen oder auch recht kurze Locken, die sich jedoch keineswegs kraus zeigen dürfen. Am Kopf und an den Ohren ist das Haar des Barsois auch seidig, aber etwas schwerer (satiniert), und liegt eng an.


Fellfarben

Die Farben des Haarkleides können vielfältig sein, außer blau, schoko-braun und braun sind alle erlaubt. Sowohl die Nase als auch die Lefzen des russischen Windhundes müssen schwarz sein. Die Augen sind ziemlich groß und von haselnussbrauner Farbe. Ihre Form ist mandelförmig.


Geeignet für

Wer sich für einen Barsoi entscheidet, erhält einen pflegeleichten und angenehmen Hausgenossen. Er bellt kaum, benötigt aber in jedem Fall täglich reichlich Bewegung. Aufgrund seiner Größe ist er für die Haltung in kleineren Wohnungen nicht gut geeignet.