Endlich ist es so weit! Der große Tag ist da, der lang ersehnte Welpe kann vom Züchter abgeholt werden. Wer sich zum ersten Mal einen Hund anschafft, sollte aber wissen, dass ab jetzt nichts mehr sein wird, wie es war. Ein Welpe bringt nicht nur viel Liebe ins Haus, sondern auch eine Menge Verantwortung.
Eltern kennen es – spätestens, wenn der Nachwuchs zu krabbeln und die Welt zu erkunden beginnt, wird es höchste Zeit, Haus oder Wohnung kindersicher zu machen. Kindersicher – das bedeutet, dafür zu sorgen, dass das Kind sich nicht an Scheren, Messern u.ä.verletzen, nicht Treppen herunterfallen und nicht etwa Putzmittel trinken kann etc.Für „Eltern“ eines kleinen Hundes gilt Ähnliches. Auch ein Welpe erkundet spielerisch seine Umgebung, die für ihn zwar jede Menge Schönes und Spannendes, aber auch einige Gefahren bereithält.
Dieser Artikel erklärt, was künftige Hundebesitzer tun können, um ihr Leben und ihr Zuhause optimal auf den Neuzugang vorzubereiten.
Was ist für den Welpen selbst, was für Haus und Garten zu beachten, damit das neue Familienmitglied möglichst sicher heranwachsen kann? Ganz wichtig – alle diese Dinge sollten passieren, bevor der Welpe einzieht!
Der Welpe
Es gibt einiges, das bereits vor dem Einzug für das neue Familienmitglied erledigt werden kann. So können sich Herrchen und Frauchen in der ersten gemeinsamen Zeit voll und ganz auf den kleinen Liebling konzentrieren. Dies gehört zur Welpen-Erstausstattung:
- zwei Näpfe, einen für Futter, einen für Wasser
- Leine und Halsband aus Leder oder Leine
- ein Pflegeset, bestehend aus Pflegebürste, Nagelknipser und Flohkamm
- Welpenfutter
- ein Welpenbett oder ein Körbchen
- Spielsachen
Die folgenden Dinge sollten am besten auch vor dem Einzug erledigt werden:
Eine Hundeversicherung abschließen
Ein Hund ist bestenfalls für 15 bis 20 Jahre ein treuer Begleiter. Eine lange Zeit, in der viel passieren und das Tier auch mal krank werden oder verunglücken kann. Tierarztkosten können hier eine ganz schöne Lücke ins Portemonnaie reißen. Gut beraten ist daher, wer von Anfang eine gute Hundekrankenversicherung abschließt.
Einen Tierarzt suchen
Ein Hundebesitzer sollte wissen, welchem Tierarzt er seinen Liebling im Ernstfall anvertrauen möchte. Ist der Hund erstmals krank, sollten Herrchen und Frauchen nicht hektisch anfangen, einen Veterinär zu googeln. Außerdem dauert es nicht lange, bis Erstuntersuchung, Impfungen und Kastration anstehen.
Marke und Mikrochip
Jeder Hundehalter ist hierzulande verpflichtet, das Tier anzumelden und an dessen Halsband eine Hundemarke anzubringen. Ein Mikrochip hingegen ist nur in einigen Bundesländern Pflicht.
Haus bzw. Wohnung
Küche
Bei vielen Menschen ist die Küche das Herz ihres Zuhauses. Hier wird gekocht, oft auch gegessen, und es duftet verführerisch nach Leckereien. Dies wird nur allzu bald auch dem kleinen Welpen auffallen, und er wird sich wie fast alle Haustiere von der Küche geradezu magisch angezogen fühlen. Deshalb kann ein wenig Vorbereitung nicht schaden, denn es gibt Lebensmittel, die für uns Menschen völlig harmlos, für einen Hund aber schädlich oder sogar gefährlich sein können. Dazu zählen:
- Koffein – koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee und Cola können bei Hunden zu möglicherweise tödlichen Vergiftungen führen und sollten daher für sie unerreichbar aufbewahrt werden.
- Schokolade – auch Schokolade, insbesondere Zartbitterschokolade, kann Vergiftungserscheinungen zur Folge haben.
- Milch- und Milchprodukte – diese können zu schweren Durchfällen bis hin zur Dehydrierung führen.
- Weintrauben und Rosinen – diese können Erbrechen und Durchfall, schlimmstenfalls Nierenversagen zur Folge haben.
- Rohe Eier – sie sind wegen Salmonellengefahr tabu für Hunde.
Badezimmer
Auch das Badezimmer stellt nicht wenig Gefahrenpotenzial für neugierige kleine Hunde dar. Hier bewahren die meisten Menschen sowohl Putzmittel als auch Medikamente auf. Beides darf für den Welpen natürlich keinesfalls erreichbar sein. Abfalleimer und Toilette sollten ebenfalls stets verschlossen und bei Bedarf noch zusätzlich gesichert werden. Welpen gehen nur allzu gerne auf Entdeckungsreise in einen Mülleimer, und viele Hunde gewöhnen sich die Unsitte an, aus der Toilette statt aus ihrem Napf zu trinken. Zudem kann die Toilette für einen sehr kleinen Hund durchaus eine Ertrinkungsgefahr darstellen. Auch Rasierer, Nagelschere, Duschgel und Shampoo gehören nicht in Reichweite eines Welpen.
Wohnzimmer
Im Wohnzimmer kann eigentlich nicht allzu viel passieren, vorausgesetzt, es befinden sich keine giftigen Pflanzen darin. Zu diesen zählen unter anderem:
- Weihnachtsstern
- Amaryllis
- Alpenveilchen
- Gummibaum
- Efeu
- Dieffenbachie
- Grünlilie
- Buntblatt
Im Wohnzimmer sollten keine Bücher und Zeitschriften herumliegen, die der Welpe mit viel Vergnügen in ihre Einzelteile zerlegen würde.
Schlafzimmer
Auch das Schlafzimmer ist generell ein sicherer Raum für den Welpen. Dennoch sollten künftige Hunde-Eltern das Zimmer auf eventuell herumliegende Haarbänder, Haarspangen sowie andere kleine Gegenstände checken.
Arbeitszimmer
Das Arbeitszimmer gehört wiederum zu den „gefährlicheren“ Räumen. Hier befinden sich unter anderem Scheren, Büroklammern, Brieföffner und andere spitze oder scharfe Gegenstände, bei denen Verletzungsgefahr besteht. Außerdem herrscht im Arbeitszimmer normalerweise die höchste Dichte an Kabeln und Drähten. Wer nicht ständig hin- und herräumen möchte und nicht garantieren kann, dass „gefährliche“ Dinge für den Hund unerreichbar sind, sollte darüber nachdenken, dieses Zimmer für das Tier permanent geschlossen zu halten. Hat der Hund sonst ausreichend Auslauf, sollte dies kein Problem darstellen.
Außenbereich
Garage/Schuppen
Garage und Schuppen bergen ebenfalls jede Menge Gefahren, selbst für einen erwachsenen Hund, noch mehr aber für einen unerfahrenen Welpen. Die meisten Menschen parken in der Garage nicht nur ihr Auto, sondern auch Werkzeug, Farbe, Frostschutzmittel und andere Chemikalien.Tabu für den kleinen Hund sind:
- Werkzeuge
- Farbe
- Dünger
- Frostschutzmittel
- Putzmittel
- Rattengift
Im Schuppen sieht es oft – mit Ausnahme des Autos – ähnlich aus wie in der Garage. Hier ist wohl die beste Lösung, Garage und Schuppen für das neue Familienmitglied generell verschlossen zu halten.
Ist der Garten hundesicher, gibt es keinen schöneren Spielplatz für einen Welpen.
Garten
Hat ein Welpe das Glück, in einen Haushalt mit Garten ziehen zu dürfen, wird dieser Garten ein ganz toller Spielplatz für ihn werden. Damit er diesen ungetrübt genießen kann, sind auch hier einige Dinge zu beachten. So sollte auf für Hunde giftige Pflanzen lieber verzichtet werden. Dazu zählen unter anderem
- Lilien
- Tulpen
- Fingerhut
- Iris
- Osterglocken
- Azaleen
- Lupinien
Der Gartenzaun sollte nicht höher als 1,80 Meter hoch sein und vor Einzug des Welpen auf eventuelle offene Stellen überprüft werden. Eine gute Idee kann auch sein, den Zaun im unteren Bereich z. B. mit Steinen zu sichern. Denn Hunde – und ganz besonders Welpen – lieben es, zu buddeln; und wenn sie dies in der Nähe des Zaunes tun, eröffnet ihnen dies möglicherweise unerwünschte Fluchtwege.
Wenn alle beschriebenen Punke beachtet und Gefahren ausgeräumt werden, steht dem baldigen Einzug des vierbeinigen Lieblings nichts mehr im Wege!
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